Magnesiummangel und Diabetes
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus, im allgemeinen Sprachgebrauch als Blutzucker oder Zuckerkrankheit bezeichnet, ist wahrscheinlich die älteste, bekannte Stoffwechselerkrankung des Menschen. Bereits vor 3000 Jahren wird sie in ägyptischen Aufzeichnungen erwähnt und als „süßer Urin“ von den Ärzten der Antike in Alexandria oder Rom bezeichnet auf Grund der Ausscheidung von Zucker über den Urin. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde es möglich, eine Differenzierung der unterschiedlichen Ursachen von Typ I und Typ II Diabetes vorzunehmen.
Mittlerweile gehört Diabetes weltweit zu den großen Volkskrankheiten mit steigender Tendenz. Zur Zeit geht man von etwa 285 Millionen betroffenen Menschen aus. In Deutschland liegt die Zahl der Erkrankten derzeit bei etwa 6 Millionen und die Neuerkrankungen nehmen beständig zu. Ca. 95% der betroffenen Patienten, meist im höheren Lebensalter, leiden an Typ II Diabetes und nur 5% sind Diabetiker vom Typ I, aber auch diese Zahl nimmt zu. Hiervon sind vor allem Kinder – teilweise unter 5 Jahren – und Jugendliche betroffen.
Magnesiummangel und Diabetes
Die normale Magnesiumaufnahme über die Nahrung liegt etwa bei 300mg/Tag oder darunter und somit oft unter dem tatsächlichen Bedarf. Ein Drittel der aufgenommenen Menge wird über den Dünndarm resorbiert und im Organismus verteilt, die übrigen zwei Drittel werden direkt wieder über den Darm ausgeschieden. Das Magnesiumgleichgewicht im Körper wird hauptsächlich über die Nieren reguliert und auf diesem Weg aufgenommenes Magnesium zum Teil wieder ausgeschieden. Nach Angaben des National Instituts of Health liegt der Bedarf an Magnesium für Frauen bei ca. 320 mg/Tag, für Männer bei ca. 420 mg/ Tag.
Ein Magnesiummangel ist heute nicht ganz ungewöhnlich. Magnesium gehört noch nicht zu den Spurenelementen, die regelmäßig bei Blutuntersuchungen vom Arzt kontrolliert werden und daher wird ein bestehender Mangel meistens nicht sofort bemerkt.
Wie entsteht ein Magnesiummangel?
Magnesiumarme, nur mit Kunstdünger angereicherte Böden liefern auch magnesiumärmere Lebensmittel. Unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten mit Fastfood, Weißmehlprodukten, Softgetränken oder verarbeiteten Lebensmitteln, die zum Teil einen Verlust an Magnesium von bis zu 97% gegenüber frischem Gemüse, Obst und Vollkornprodukten aufweisen, führen zu einer ungenügenden Aufnahme von Magnesium. Dies trifft in verstärktem Maße für ältere Menschen zu. Aber selbst frisches Gemüse und Obst enthält heute weniger Magnesium auf Grund der erwähnten magnesiumarmen Böden.
Erhöhte Magnesiumausscheidungen über die Nieren durch Diuretika (entwässernde Medikamente) und diverse andere Medikamente, sowie Alkohol, Kaffee und Zucker führen weiterhin zum Verlust von Magnesium im Körper.
Magnesium ist wesentlich bei vielen physiologischen Funktionen und hat eine fundamentale Rolle als Cofaktor bei sehr vielen enzymatischen Reaktionen im Körper. Magnesium spielt unter anderem eine wichtige Rolle im Kohlenhydratstoffwechsel und kann die Freisetzung und Aktivität von Hormonen beeinflussen, die den Glucosespiegel im Blut kontrollieren. Studien zeigen hier deutlich erniedrigte Magnesiumspiegel vor allem bei Patienten mit Diabetes Typ II im Vergleich zu gesunden Versuchspersonen. Hier scheint der Mangel an Magnesium zu einer deutlichen Verschlechterung der Insulinresistenz zu führen, die häufig einem Diabetes Typ II vorangeht. Bei Patienten mit Insulinresistenz kann das Insulin nicht mehr effektiv genug für die Aufnahme von Glucose in den Zellen verwertet werden. Der Organismus benötigt daher für einen normalen Glucosespiegel im Blut eine größere Menge an Insulin. Verschiedene Studien bestätigen, dass ein ausreichend hoher Magnesiumspiegel das Risiko deutlich senkt, eine Insulinresistenz zu entwickeln oder an Diabetes zu erkranken. Es ist also sehr sinnvoll, auf eine ausreichende Magnesiumzufuhr zu achten.
Quellen:
Diabetes heute, www.diabetes-heute.de
Ods.od.nih.gov/factsheets/Magnesium-HealthProfessionals
Dharam P. Chaudhary, Rajeshwar Sharma, Devi D. Bansal, Implication of Magnesium Deficiency in Type 2 Diabetes: A Review, Biological trace elements research 134(2): 119-29, 08/2009
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